Ralf Rangnick wird neuer Nationaltrainer Österreichs und soll das Team um David Alaba zur Europameisterschaft 2024 in Deutschland führen. Der 63-Jährige erhält einen Zweijahresvertrag, wie der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) am Freitag nach einer Präsidiumssitzung bestätigte. Gelingt die Qualifikation zur EM, „verlängert sich die Zusammenarbeit automatisch um zwei weitere Jahre bis zur WM 2026 in den USA“.
Rangnick bleibt Berater bei Manchester United
ÖFB-Teamchefs seit 1964 |
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1964: J. Walter/B. Guttmann 1965-1966: E. Frühwirth 1967-1968: E. Alge/H. Pess. 1968-1975: L. Stastny 1975: Branko Elsner 1976-1978: H. Senekow. 1978-1981: Karl Stotz 1982: G. Schmidt/F. Latzke 1982-1984: Erich Hof 1985-1987: Branko Elsner 1988-1990: J. Hickersberger 1990-1991: Alfred Riedl 1991: Didi Constantini 1992: Ernst Happel 1993-1999: H. Prohaska 1999-2001: Otto Baric 2002-2005: Hans Krankl 2006-2008: J. Hickersberger 2008-2009: Karel Brückner 2009-2011: Didi Constantini 2011-2017: Marcel Koller 2017-2022: Franco Foda ab 2022: Ralf Rangnick |
Seinen ersten Auftritt mit dem österreichischen Nationalteam wird der neue Coach am 3. Juni beim Nations League-Spiel gegen Kroatien haben. Drei Tage später wird es zum ersten Heimspiel unter Rangnicks Leitung kommen, Gegner im Wiener Ernst-Happel-Stadion ist dann Dänemark. Rangnick könnte dabei auch auf Yussuf Poulsen treffen, den er einst in seiner Funktion als Sportdirektor zu RB Leipzig geholt hatte. In seinem eigenen Kader kennt er unter anderem Marcel Sabitzer (mittlerweile FC Bayern München) bestens aus der gemeinsamen Leipziger Zeit. Ein weiteres Heimspiel und echter Härtetest steht dann am 10. Juni an, wenn wieder in Wien Weltmeister Frankreich zu Gast ist.
Seit Anfang des Monats wurde bereits heftig mit einem Engagement Rangnicks als Nationaltrainer Österreichs spekuliert. Ein angebliches Treffen hatte der Verband aber noch vor einigen Wochen dementiert. Auch nach der Abschiedsankündigung von Ex-Bundestrainer Joachim Löw war Rangnick als Nachfolger im Gespräch, ging dann aber als Geschäftsführer Sport zu Lok Moskau, ehe er den Job als Übergangstrainer bei Manchester United annahm. Erfahrung im Trainerbereich hat der gebürtige Backnanger bekanntermaßen reichlich. In Deutschland war Rangnick unter anderem für Ulm, Stuttgart, Hannover, Schalke, Hoffenheim und Leipzig tätig. In Sachen Nationalmannschaft betritt der 63-Jährige hingegen nun Neuland.
Schöttel: „Wollen bei Endrunden eine gute Rolle spielen“
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Ralf Rangnick einen herausragenden Experten im internationalen Fußball als Teamchef gewinnen konnten. Wir sind alle davon überzeugt, dass er der ideale Mann ist und mit seinen Visionen das Nationalteam und den ÖFB voranbringen wird“, sagte ÖFB-Präsident Gerhard Milletich. Auf der Trainer-Shortlist habe man fünf Kandidaten gehabt, ergänzte Sportdirektor Peter Schöttel. Ursprünglich wollte man einen Österreicher verpflichten, als sich die Chance auf Rangnick ergeben habe. „Es war mir undenkbar, dass es uns gelingt, einen Mann mit dieser Reputation für Österreich zu gewinnen“, so Schöttel. „Es reizt ihn extrem, die EM in Deutschland ist ein sehr spannender Aspekt für ihn. Den aktuellen Trainer von Manchester United kann man nicht mit Geld überzeugen, da braucht es mehr Argumente. Wir wollen bei Endrunden eine gute Rolle spielen. Davon ist er überzeugt“.