home Wirtschaft Trotz Corona-Pandemie: Drogeriekette Rossmann steigert Umsatz deutlich

Trotz Corona-Pandemie: Drogeriekette Rossmann steigert Umsatz deutlich

Die Drogeriemarktkette Rossmann hat ihr Geschäft auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie ausbauen können. Entgegen den großen Problemen bei zahlreichen anderen Einzelhändlern steigerte der Konzern aus Burgwedel bei Hannover seinen Umsatz um 8,1 Prozent auf rund 11,1 Milliarden Euro. Dies teilte das Unternehmen von Dirk Roßmann, der sich im Herbst vergangenen Jahres aus der aktiven Leitung zurückgezogen hatte, am Dienstag auf Basis vorläufiger Zahlen mit.

Rossmann legt auch beim Online-Geschäft zu

INFO-BOX:
Rossmann
Das erste Geschäft der Kette wurde von Dirk Roßmann am 17. März 1972 unter der Bezeichnung „Markt für Drogeriewaren“ in Hannover eröffnet. Das Firmenlogo besteht aus einem roten Namens-schriftzug und enthält im Buchstaben "O" das integrierte Symbol eines Zentauren (Fabelwesen aus Pferd und Mensch, sym-bolisch für „Rossmann“).
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Zuletzt hatte Rossmann die Erlöse durch die Insolvenz des Konkurrenten Schlecker im Jahr 2012 so stark in die Höhe schrauben können. Im vergangenen Jahr machte die Drogeriekette auf dem deutschen Heimatmarkt einen Umsatz von 7,9 Milliarden Euro (+ 8,2 Prozent). Wie Supermärkte wurden auch Drogerien im ersten Jahr der Pandemie zu den systemrelevanten Bereichen gezählt. Diese Geschäfte durften auch während der Lockdown-Phasen geöffnet bleiben. Dadurch gerieten sie nicht teilweise so schwer unter Druck wie viele kleinere Einzelhändler mit anderen Sortimenten.

Dank der weiter steigenden Verbreitung der Marke im Heimatmarkt und sieben weiteren Ländern Europas (Polen, Ungarn, Tschechien, Türkei, Albanien, Kosovo und Spanien), kletterte auch der Umsatz im Ausland um 7,8 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro in die Höhe. Angaben zum Gewinn machte Rossmann nicht. Auch im Internet legte die Drogeriekette zu. Das Onlinegeschäft verzeichnete ein zweistelliges Umsatzplus.

Danach sah es im Sommer vergangenen Jahres noch nicht aus. „Wir machen hier noch Verluste – keine hohen zwar, und wir bauen das weiter aus, sind aber vorsichtig“, hatte Dirk Roßmann der Deutschen Presse-Agentur (dpa) berichtet. Manche der im Netz verkauften Produkte rechneten sich vorerst nicht. „Man braucht also eine Mischung, die in stationären Läden durch Mitnahmeartikel gegeben ist“, so Roßmann. Der Konkurrent von dm und Müller hat derzeit rund 4.400 Filialen und etwa 56.500 Beschäftigte. In diesem Jahr sollen etwa 200 neue Filialen hinzukommen, darunter 70 in Deutschland.

Neue alte Konkurrenz: Kehrt Schlecker zurück?

Apropos Konkurrenz: Im Markt für Drogerieartikel könnte sich die Konkurrenz für Rossmann im laufenden Jahr wieder verschärfen. Ein österreichischer Investor hat sich die Markenrechte an Schlecker gesichert und kündigte jetzt an, die ehemalige Drogeriekette mit neuen Filialen wiederzubeleben. Diese sollen in Deutschland und Österreich entstehen. Neben Drogeriebedarf soll der neue Schlecker dann auch Dinge des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Büro- und Geschäftsprodukte sowie Baumarktartikel führen.