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Wahl in Niedersachsen: SPD in Umfragen vor CDU und Grünen

Rund eine Woche vor der Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober liegt die SPD um Ministerpräsident Stephan Weil einer neuen Umfrage zufolge weiter vor der CDU. Das geht aus dem ZDF-„Politbarometer“ vom Freitag hervor, für das die Forschungsgruppe Wahlen insgesamt 1.023 Wahlberechtigte befragte. Demnach käme die SPD auf 32 Prozent. Die CDU mit Herausforderer Bernd Althusmann steht bei 27 Prozent, gefolgt von den Grünen mit 16 Prozent und der AfD mit 11 Prozent. Die FDP müsste mit fünf Prozent um den Verbleib im Landtag zittern. Die Linke würde den Einzug mit vier Prozent verpassen.

Weil deutlich beliebter als Herausforderer Althusmann

INFO-BOX:
Ministerpräsidenten von
Niedersachsen seit 1970
1970-1976: Alfred Kubel
1976-1990: Ernst Albrecht
1990-1998: G. Schröder
1998-1999: G. Glogowski
1999-2003: Sigmar Gabriel
2003-2010: Christian Wulff
2010-2013: David McAllister
seit 2013: Stephan Weil
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Von den politisch denkbaren Koalitionen sehen die Befragten eine Regierung aus SPD und Grünen am positivsten. Diese Konstellation gab es bereits beim Amtsantritt Weils vor rund zehn Jahren. Nachdem die Grünen 2017 jedoch einen Rekordverlust hinnehmen mussten, verlor die damalige Koalition ihre Regierungsmehrheit. Seitdem regiert die SPD in Niedersachsen mit der CDU. Die Große Koalition ist bei den Wählerinnen und Wählern allerdings wenig beliebt. Nur ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP schneidet bei den Niedersachsen noch schlechter ab. Auch die beiden Parteien schließen eine Fortsetzung zum jetzigen Zeitpunkt aus.

Der 63-jährige Weil erfreut sich nichtsdestotrotz ungebrochener Beliebtheit im flächenmäßig zweitgrößten Bundesland. Würde der Ministerpräsident in Niedersachsen direkt gewählt, würden sich 50 Prozent für den amtierenden Ministerpräsidenten Weil entscheiden – nur 28 Prozent sprechen sich in der aktuellen ARD-Umfrage von infratest dimap für seinen derzeitigen Stellvertreter Bernd Althusmann aus.

SPD erhält großen Kompetenz-Vorschuss

Die politische Agenda wird laut „Politbarometer“ auch in Niedersachsen von „Energie und Versorgungssicherheit“ dominiert. Diese Themen nennen 38 Prozent als aktuell wichtigstes Problem im Land. Auf Platz zwei liegt der damit eng zusammenhängende Bereich Preise/Kosten mit 30 Prozent. Erst danach findet sich mit 22 Prozent das eher die Landespolitik betreffende Thema Schule/Bildung. Es folgen Umwelt- und Klimaschutz mit 13 Prozent, Probleme im Bereich Infrastruktur (zehn Prozent) und der Krieg in der Ukraine (acht Prozent).

Bei der Energiepolitik schreiben die Befragten den Grünen mit 26 Prozent die größte Kompetenz zu. Bei der Abmilderung der Folgen steigender Preise, der Wirtschaftskompetenz und dem Thema Schule/Bildung liegt die SPD in Front. Dies deckt sich auch mit der Bewertung der Arbeit der Parteien seit der letzten Wahl. Die SPD kommt dabei auf einer Skala von +5 bis -5 im Durchschnitt auf 1,0, die CDU auf 0,4. Die Grünen landen bei -0,4, die FDP bei -0,7 und die AfD kommt auf sehr schlechte -3,5.